Die ersten zwei Vorträge waren gut besucht!
Prof. Dr. Hans W. Griepentrog, Leiter Fachgebiet für Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion an der Uni Hohenheim, gab in den ersten beiden Vorträgen ein umfangreiches Bild der aktuellen Situation in der Landwirtschaft und der zukünftigen Herausforderungen.
Durch den Vergleich der Getreideproduktion von 1950 und 2000 wurde deutlich, dass die Mechanisierung ein entscheidender Faktor der notwendigen Produktivitätssteigerung ausgemacht hat. Die weiterwachsende Weltbevölkerung und die globalen Herausforderungen aus dem Klimawandel und der zu steigernde Biodiversität erfordert hierbei einen Paradigmenwechsel. Statt durch immer weiter industrialisierte Prozesse und Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln zur Ertragsmaximierung soll ein neues Anbausystem mit mehr natürlichen Prozesse (Fruchtfolgen, mechanische Unkraut-Regulierung, Saatmuster o.ä.) unter Verwendung von Mineraldünger die Nachhaltigkeit steigern.

Auf Basis der aktuellen technischen Entwicklungen können kleinräumigere und diversifiziertere sowie digitalisierte Pflanzenbausysteme mit höherer Komplexität entstehen. Dies führt zu einem Paradigmenwechsel: Die Natur hat sich nun nicht mehr der Technik anzupassen, sondern die Technik der Natur.

Im zweiten Vortrag wurde das Prinzip und die Definition des Precision Farmings erläutert sowie die Unterschiede von Precision, Smart und Digital Farming an Beispielen aufgezeigt. Sensoren, Kameras und die Aufzeichnung vieler Parameter und Daten führen zu einem umfangreichen Pool an Informationen und damit zu datenintensiven Technologien. Dieser Datenumfang („Big Data“) bildet die Grundlage neuer wissensgenerierender und integrierender Technologien, die diese vielen multiplen Parameter nutzen und mit einer vereinfachten Nutzung zu bedienerfreundlichen Lösungen und Maschinen führen. Das Wissen des Landwirtes bleibt dabei noch unersetzlich, da einerseits weitere komplexe Parameter berücksichtigt werden müssen und das Fehlen langjähriger Daten eine KI noch nicht richtig zum Einsatz kommen lässt.
Die Entwicklung schreitet weiter voran und die räumliche Auflösung der Sensoren schafft es mittlerweile, auch Einzelpflanzen zu erkennen und individuell zu behandeln. Hierdurch wird es möglich, den Herausforderungen durch den Klimawandel und der stärker notwendig werdenden Biodiversität zu begegnen.
Weitere Details sind aus den unten beigefügten Präsentationsunterlagen zu entnehmen.