Über 40 Teilnehmer bei der ersten Exkursion des Jahres dabei
Alles fing an mit der Frage: „Wie hoch ist denn Ihr persönlicher Steinbedarf pro Tag?“ Diese Frage stellte Achim Miller, Ausbildungsleiter der Fa. Kleemann, den 41 Teilnehmern der Exkursion des Göppinger Technikforums gleich nach seiner Begrüßung. Nach ein paar zweifelnden und unsicheren Antwortversuchen wurde die Frage in einem sehr informativen und kurzweiligen Video gelöst: „1 kg Steine pro Stunde!“

Weiter ging es mit vielen interessanten Details zur Firma Kleemann, von deren Gründung als Feilenhauerei im Jahre 1857 durch Ferdinand Kleemann, den Fabriken in Obertürkheim und GP-Faurndau bis zur Eingliederung in die Wirtgen-Group im Jahre 2006, dem Umzug in den Stauferpark im Jahr 2009 und dem Übergang in den John Deere Konzern 2017. Heute sind ca. 700 Beschäftigte auf einer Gesamtfläche von 150.000 m² im Stauferpark in Verwaltung, Entwicklung, Fertigung und Versand unter einem Dach weltweit tätig.
Tobias Fastenmeier und Gustav Seng, Auszubildende bei der Fa. Kleemann, haben der Gruppe zuerst die Kleemann-Produkte und die unterschiedlichen Varianten der Steinbrechverfahren (Backen-, Prall- und Kegelbrecher) sowie Siebanlagen und Haldenbänder in einer sehr anschaulichen Präsentation erläutert,
ehe dann in den Produktionshallen (35.000 m²) die Montage dieser riesigen mobilen Brecheranlagen auf 4 multifunktionalen Produktionslinien vorgestellt wurde.
In drei Gruppen wurden die Teilnehmer mit der Unterstützung weiterer Auszubildender durch die Hallen geführt und vor Ort gab es kompetente Informationen zum Produktionsablauf. So wurde erkennbar, wie Stück für Stück diese riesigen Brecheranlagen in Handarbeit entstehen. Sicherheit wird bei Kleemann dabei großgeschrieben – es ging nur mit Sicherheitsschuhen und entlang markierter Wege über das Gelände.
Höhepunkt war schließlich die Besichtigung der fertigen Brecher auf dem großen Außenareal der Fa. Kleemann. Erst hier wurde die Dimension dieser bis zu 87 Tonnen schweren Brecher deutlich. Ein mobiler Backenbrecher wird z.B. zur Vorzerkleinerung von nahezu allen Natursteinen eingesetzt und schafft eine Arbeitsleistung von 650 Tonnen pro Stunde. Die Nachbearbeitung kann dann durch andere Becher erfolgen, um schließlich die gewünschte Kornstärke zu erzielen.
Der Trend, beim Abriss von Bauwerken in Städten das anfallende Material bereits vor Ort zu recyceln (Urban Mining), erfordert in diesem engen Umfeld immer kompaktere Brecheranlagen.
Schließlich war es möglich, die großen mobilen Brecher auch selbst einmal mit der Fernsteuerung über das Gelände zu bewegen.

Viele Teilnehmer nahmen diese Chance war und man konnte das Leuchten in deren Augen, aber auch den Respekt vor dieser brachialen Technik erkennen.









Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Fa. Kleemann ist die eigene Ausbildung und das Leben der eigenen Werte. Die Philosophie, die Mitarbeiter von morgen im eigenen Betrieb pädagogisch, partnerschaftlich, teamorientiert und technologisch führend zu qualifizieren, verspürt auch der Besucher durch die erlebbare Identifikation der Mitarbeiter mit der Fa. Kleemann. Genau dieser Stolz führte zu der Einladung des Göppinger Technikforums in das „eigene“ Unternehmen!
Der Dank der ganzen Gruppe geht an Tobias und Gustav, Herrn Miller und die fleißigen Helfer und Helferinnen im Hintergrund!