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Welche Zukunft haben Batterien? – Die Transformation der Antriebe


Ein gelungenes Feuerwerk der Informationen von und mit Prof. Dr. Fichtner

Schon in der Ankündigung des Vortrages versprach der Titel „Welche Zukunft haben Batterien“ viele interessante Informationen und eine aktuelle Standortbestimmung. Dieses Interesse spiegelte sich auch in der hohen Zahl der Anmeldungen (über 70 Anmeldungen) und der dann schließlich 55 teilnehmenden Zuhörer wider.

Prof. Dr. Maximilian Fichtner

Prof. Dr. Maximilian Fichtner gelang es, die Bedeutung der Batterie für die Transformation der Antriebe anschaulich darzustellen. Die zur Neige gehenden Rohölvorräte verbunden mit deren immer teurer werdenden Gewinnung aus „unkonventionellen Quellen“ wie Fracking, Ölsanden oder aus der Arktis bzw. der Tiefsee müssen unwillkürlich zu einem Umdenken beim Antrieb von Fahrzeugen führen.

Beim Vergleich der auch medial viel diskutierten Alternativen wie e-Fuels, Wasserstoff und Batterien konnte Herr Prof. Dr. Fichtner verdeutlichen, dass aus 

Sicht der energetischen Effizienz kein Weg am batterieelektrischen Antrieb vorbeiführt. Die insbesondere deutlich geringeren Verluste auf dem Weg von der Quelle (erneuerbare Energie) bis zum schließlich angetriebenen Rad im Fahrzeug spricht eindeutig für den Einsatz einer Batterie im Pkw.

Im weiteren Teil des Vortrages erläuterte Prof. Dr. Fichtner die Vorteile des Einsatzes von Lithium-Ionen-Batterien in Fahrzeugen und deren weiteren Potenzale. Der aktuelle Stand in der Batterieentwicklung läßt das kritische Thema „Reichweite“ als grundsätzlich gelöst bewerten; jetzt hängt die weitere Verbreitung von Elektrofahrzeugen vielmehr von der verfügbaren Ladeinfrastruktur ab (Anzahl der Ladesäulen und deren Ladeströme).

Auch das Thema der sich durch den Abbau kritischer Rohstoffe wie Kobalt (u.a. Gewinnung durch Kinderarbeit) und Lithium (Wasserverbrauch) ergebenen sozialen und ökologischen Folgen wurden beleuchtet und in den Kontext deren Nutzung auch für andere Güter gestellt. Die Entwicklung geht in Richtung kobaltfreier Batterien und der Wiedergewinnung der eingebrachten Rohstoffe (insbesondere Lithium) durch Recycling.

Darüber hinaus hat sich die Lebensdauer einer Batterie immens erhöht. Für aktuelle Batterien sind 2.500 Lade- und Entladezyklen eher die Untergrenze und verbunden mit einer Reichweite von 400 km ergeben sich rund 1 Mio. km Fahrleistung, was deutlich über der heutigen Nutzungszeit eines Fahrzeugs liegt. Auch danach weist die Batterie immer noch rund 80% der Ursprungskapazität auf und kann z.B. in stationären Anwendungen als Pufferspeicher (Second Life) genutzt werden, bevor sie dem Recycling (Third Life) und der Rückgewinnung der Rohstoffe zugeführt wird.

Im Anschluss des Vortrages wurden von den Zuhörern noch sehr viele und tiefergehende Fragen zum Thema gestellt. Prof. Dr. Fichtner war über die kompetenten und technisch anspruchsvollen Fragen positiv überrascht. Dieser Frage-/Antwort-Teil dauerte dann so zusätzliche 45 Minuten, was aber allen und aus unserer Sicht auch Herrn Prof. Dr. Fichtner sichtlich viel Spaß bereitete.

Die im Vortrag gezeigten Folien hat Prof. Dr. Fichtner zum Download zur Verfügung gestellt. Das Dokument kann entweder direkt hier oder auch in unserem Download-Bereich heruntergeladen werden. Viel Spaß dabei.

Wer weitere Informationen über die Batterieforschung am Standort Ulm wünscht, erhält sie über die folgenden Links:  www.hiu-batteries.de   www.celest.de   und   www.postlithiumstorage.org     .

Der Inhalt des heutigen Vortragsteils kann in komprimierter Form und in englischer Sprache auf dem YouTube-Kanal des HUI unter https://www.youtube.com/watch?v=1EwikPPB5gc nochmals angeschaut werden.

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