Aktuelles

Erfahrungen mit Vorträgen des Technikforums in Corona Zeiten


Seit zwei Jahren können unsere Vorträge nur noch eingeschränkt in der Aula der Hochschule in Göppingen dargeboten werden. Es stand uns in 2020 weder die Aula noch andere geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung.

Was wir seit dem Ende der 80er Jahre durchgehend anbieten konnten, war pandemiebedingt plötzlich nicht mehr möglich. Um unserem Vereinsziel trotzdem nachkommen zu können, haben wir uns nach dem erstmalig komplett ausgefallenen Jahr 2020 dafür entschieden, nun auch reine Onlinevorträge anzubieten. In Zusammenarbeit mit der VHS Göppingen haben wir uns dann für Zoom als mittlerweile bewährtes Videokonferenz-Tool entschieden. Der erste Vortrag lief als gemeinsamer Pilot, für die weiteren Vorträge müssen wir jedoch ein Entgelt für diese Dienstleistung an die VHS zahlen.  

Um keinen völlig öffentlichen Vortrag anzubieten, haben wir uns für eine Anmeldung der Interessenten entschieden, die anschließend einen Zugangscode für den unter ZOOM übertragenen Vortag erhielten. Die Anmeldezahlen der zwei im Sommersemester 2021 angebotenen Online-Vorträge lagen bei 69 bzw. 56, womit wir als Veranstalter sehr zufrieden waren. Beide Referenten waren Professoren, die es gewohnt waren, Onlinevorlesungen und -Vorträge über ZOOM zu halten und somit keinerlei Probleme auftraten.

Nachdem sich die weiteren Referenten jedoch beim Vortrag eine Rückmeldung des Auditoriums wünschten, haben wir unter Beachtung der geltenden Corona Verordnung im Wintersemester 21/22 hybride Vorträge angestrebt, die sowohl in Präsenz als auch zeitgleich online übertragen werden, so dass die nicht anwesenden Zuhörer auch Fragen an den Referenten stellen können. Hier haben wir im Vorfeld verschiedene Techniken erprobt. 

Unter anderem haben wir versucht, über Videokameras mit eingebauten Mikrofonen den Raumeindruck und das Beamerbild einzufangen und über eine zweite Kamera den Referenten groß aufzunehmen. Schließlich waren aber einerseits die akustische Qualität und die Daten-Übertragungsleistungen zu schlecht und andererseits die Steuerung mehrerer Kameras mit Ton doch sehr komplex. Daher haben wir folgende Technik verwendet:

Ein Rechner Vorort mit Internetanschluss dient als Host für die ZOOM-Übertragung und hierauf wird die Präsentation des Referenten freigegeben und sowohl in Zoom als auch auf den Beamer in der Aula dargeboten. Die Akustik stellt in unser Aula die größere Herausforderung dar. Der Redner erhält ein Headset, das zur Beschallung der Aula verwendet wird.

Da die Saal-Audioanlage leider keinen verwendbaren Tonein- und -ausgang hat, über den gleichzeitig das Signal in den Mikrofoneingang des Rechners hätte eingespeist werden können, musste eine andere Lösung gefunden werden. Der erste Versuch, mit einem separaten Standmikrofon den Ton des Referenten für die Online-Teilnehmer einzufangen, funktionierte zwar, doch ließen uns die negativen Rückmeldungen aus der Zuhörerschaft nach einer Verbesserung suchen. So besorgten wir uns ein zusätzliches, kabelgebundenes Ansteckmikrofon (Lavalier-Mikrofon) für den Referenten, das ausschließlich als Eingangsquelle für die Online-Teilnehmer eingesetzt wurde. Das brachte eine wesentliche Qualitätsverbesserung.

Schwieriger war es, neben den Präsenz- auch die Online-Teilnehmer aktiv mit in die anschließenden Diskussions- und Fragerunden einzubeziehen. Über die Chat-Möglichkeit von Zoom konnten wir zwar in den ersten Vorträgen eine Interaktivität herstellen, doch fehlte uns die Lebendigkeit der direkten Kommunikation. So haben wir später dann zusätzlich eine Aktivbox an den Kopfhörerausgang des Rechners angeschlossen, über die so auch die Fragen aus der Online-Community im Saal sowohl für den Referenten als auch für alle Präsenzteilnehmer verständlich waren.

Als besonders wichtig hat sich der Einsatz eines Co-Hosts erwiesen, der die gleichen Rechte bei ZOOM hat wie der Referent. Damit konnte dieser Operator Teilnehmer, die sich verspätet eingewählt haben oder die während des Vortrags durch Internetprobleme sich nochmals einwählen mussten, in ZOOM zulassen oder etwa das Stummschalten aller Onlineteilnehmer während des Vortrags regeln. Der Co-Host konnte zugleich auch das Management und die Moderation der Fragen aus der Runde der Online-Teilnehmer übernehmen. Zusätzlich hatten wir auch jederzeit ein direktes Feedback über die Qualität der Online-Übertragung und konnten so Mängel immer zeitnah beheben.

Mit dieser Technik konnten wir vier Vorträge im WS 21 anbieten, bei denen die Onlineanmeldungen in erster Näherung zahlenmäßig gleich waren wie die Präsenzanmeldungen und im Schnitt bei jeweils 25 bis 30 lagen. Aus diesen positiven Erfahrungen planen wir, auch weiterhin hybride Vorträge anzubieten.

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